Thema:

Der unverstellte Blick

Für die heutige Aufgabe benötigt ihr einen Bilderrahmen - egal welche Größe, Farbe oder Form.

Begebt euch an euren Ort - diejenigen, die keinen bestimmten Ort haben, suchen sich für die heutige Aufgabe einen Ort aus und fotografieren diesen.

Ich lade euch nun ein, euch zunächst mit eurem Ort zu verbinden. Setzt euch so hin, dass ihr bequem, aber aufrecht sitzt. Egal ob ihr auf dem Boden sitzt oder auf einem Stuhl - spürt eure Verbindung zur Erde... Bedankt euch bei eurem Ort, das er für euch da ist, euch Zuflucht bietet... Vielleicht denkt ihr euch dazu eine nette Geste aus - eine Blume, eine Kerze oder was auch immer auch einfällt...

Bitte wartet mit dem Weiterlesen so lange, bis ihr diese Verbindung spürt...

Lasst nun euren Blick schweifen über alles, was ihr aus eurer jetzigen Position heraus sehen können. Lasst die Bilder kommen und gehen, bis eurer Blick an etwas hängen bleibt. Dieser Blickwinkel ist nun eure Herausforderung für diesen Tag.

Bitte stellt euch die Frage, warum euer Blick genau dort hängen geblieben ist. Notiert eure Gedanken in eurem Tagebuch oder auf einem Blatt Papier. Verweilt mit eurem Blick genau an dieser Stelle - was spricht euch dort an? Vielleicht stört euch auch etwas? Nehmt nun den Bilderrahmen zur Hilfe und positioniert ihn so, dass er das umrahmt, was euch wichtig ist. Gefällt euch dieser 'Ausschnitt' aus eurer Umgebung? Versucht, den Rahmen so auszurichten, dass der Bildausschnitt euch auch unter künstlerischen Gesichtspunkten gefällt.... Probiert herum - es ist ganz wichtig, dass ihr euch Zeit für diesen Prozess nehmt.

Wenn ihr den für euch stimmigen Ausschnitt gefunden habt, macht ein Foto, auf dem sowohl der Rahmen als auch der Bildausschnitt ersichtlich sind.

Dieser Bildausschnitt - ob mit oder ohne Rahmen - ist nun euer Motiv für den heutigen Tag.

Bitte gebt ihm spontan einen Namen - also ohne groß drüber nachzudenken.

Eure Aufgabe ist es nun, diesen Bildausschnitt zu malen. Material ist frei, ebenso das Format.

Einzige Auflage:

Der Bildausschnitt soll zu erkennen sein. Er darf aber reduziert sein auf das für euch Wesentliche. Ihr dürft auch etwas ergänzen, wenn ihr mögt.

Damit ihr euch beim Malen nicht in Kleinigkeiten verliert, die euch vielleicht gar nicht wichtig sind - holt euch euer Motiv immer wieder zurück, schaut durch den Bilderrahmen. Beim Reduzieren hilft auch der Blick durch halbgeschlossene Augen - unwichtige Kleinigkeiten fallen dabei von selbst durch das Raster, während wichtige Einzelheiten dann gezielt hinzugefügt werden können.

Als kleine Anregung wiederum stelle ich euch heute Bestie's Cartoon über van Goghs Schlafzimmer in Arles ein.

Ich wünsche euch viel Freude und einen spannenden Prozess und ich freue mich auf Fotos.

Diesmal hätte ich gerne das Foto durch den Bilderrahmen - also euer Original-Motiv - und Fotos eurer Arbeitsergebnisse.

Liebe Grüße

Bettina